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Maskenball am 1. März 2003 in den Ballsälen vom "Roten Roß" zu Halle an der Saale
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Der Film vom Maskenball



Im Zuge einer Anfrage der Bürgerschaft unternahm der Hofstaat eine Visition im Rahmen eines Tanzballes im "Roten Roß" in die berühmte Hallorenstadt zu Halle an der Saale.




Das Aufgebot des Hofstaates umfaßte 44 Personen, das Kammerorchester, das Engelballett, die Lichtillumination, das Kabinett der Leidenschaft, die Tonabteilung und der wichtigste Teil der Staatsämter und des Hochadels im Gefolge des Grafen:

- Hofdame Melinde Gräfin von Schnüterich, glänzende Komödiantin
- Palastausstatterin Nachtigall Gräfin vom Goldbachtal
- Hofdame Adalies Baronesse von Isenschnibbe, die Tänzerin des Grafen
- Die Erste Kupplerin Ekaterina, Herrscherin des Inneren Rußlands
- Der Erste Diener des Kabinetts Gerhard Markgraf der Lausitz
- Der Zweite Diener des Kabinetts Norbert von Schwanensee

- Staatskanzler Baron Hendrik vom Dürrenberge
- Seine Hoheit Kanzleirat Fürst Stoga
- Zeremonienmeister Othello

- Kapellmeisterin Franziska Fischer
- Kapellmeister Friedrich- Wilhelm

- Tanzmeisterin Mareicke Greb
- Illuminist Samoth Lehtrab

- S.H. Graf Schlaf

Die ministeriale Verwaltung der Ballsäle hatte alles auf das Beste vorbereitet, die Küche mit den Arbeiten für die Ausführung eines fünfgängigen Barockmenüs betraut und die Einlaßtore besetzt.




Der Ball:

Ab 19.00 Uhr strömen die Gäste herein, in langen Schlangen zum Eintrag in die Adelsrolle anstehend. Der Festsaal ist mit blauen und roten Lichtern, Texturen an den Wänden und 22 großen Bodenkerzenständern verzaubert, eilige Diener in Küchentrachten summten wie die Bienchen um die Tische zur Bedienung der Gäste.

Gegen 20.00 Uhr ist es dann soweit, der Hofstaat wird unter Fanfaren vorgestellt, der Graf zieht ein. Nach schallenden Hochrufen spendet er in einer kurzen Begrüßungsrede dankbare Worte an die Hallenser Untertanen. Er spricht auch seinen Unmut darüber aus, es seinen eigenen Hofdamen niemals vollends recht machen zu können.

Wie sich im weiteren Ballverlauf zeigt, haben die Äußerungen des Grafen großen Erfolg.




Die erste Beschwerde der Melinde mit ihrem "Mädchenlied" wird mit viel Würde hingenommen. Um die Gemüter nicht weiter zum Nachdenken zu bringen, werden erste Schautänze und Solotänze des Balletts und kleine Musikstücken des Kammerorchesters vorgeführt. Der Staatskanzler kostet inzwischen das Essen ab.




Im anschließenden Traumlied des Grafen Schlaf zeigt sich die Melinde als auch Gräfin Nachtigall endlich etwas versönlicher und beweisen eine erste Zuneigung für den Lebenswandel unserer Herrlichkeit. Auch kleine Anfänge sind große Anfänge !




Nach dem Verspeisen des Hauptgerichtes beginnt nun endlich der Ernst des Abends. In großen Gefäßen werden die Damen als auch die Herren aufgefordert, Lose für ihre eigene Tanzpaaraufstellung zu ziehen. Weigerten sich Herren aus Verklemmtheit, so zog ihre beisitzende Dame gleich eines für den Herren mit hinaus. So sind in Windeseile alle 56 maximal zugelassenen Paare für den Eröffnungstanz verlost. Die Kupplerinnen rufen die Losnummern auf und platzierten die Paare. Großes Gejohle und Aufregung entsteht in den Gästereihen. Gestandene Damen finden sich Buchhaltern gegenüber, hochgestellte Herren aus dem Hallenser Bürgertum kecken Studentenmädchen gegenüber und los geht es mit den Originaltakten des Kammerorchesters im Rhythmus des Schnick- Schnick- Schnick-Tanzes !




Der Hofstaat selbst läßt sich auch mit verlosen, der Graf steht in vorderster Reihe mit einer der angesehensten Damen des öffentlichen Lebens der Hallorenstadt. Beim nachfolgenden Präsentationstanz, angeführt von Ihrer Schönheit Adalies Baronesse von Isenschnibbe und Seiner Herrlichkeit des Grafen Schlaf kommt wahrer Freudentumult beim Durchlaufen der Handspaliere auf. Überdies werden die Untertanen reichlich verwirrt über die Schönheit und Grazie der Adalies, deren Gesellschaft Seine Herrlichkeit in vollen Zügen genoß.





Nach der ersten Tanzrunde folgt die Zweite mit viel Anteilnahme. Die Tanzmeisterin treibt die Tanzpaare mit ihrer Begeisterung in alle möglichen Formationen und Sprungstellungen.




Zwischendurch zeigt der Kapellmeister auf der Bühne außergewöhnliche Schmuckstücke seines Könnens:

Sich nämlich in einen Pudelhund neben den schon vorhandenen echten Pudel Melampo zu verwandeln und sich von Gräfin Nachtigall als zweites Leckerchen an der Leine führen zu lassen. Auf diese Weise, so Friedrich- Wilhelm, könne man sich der Angebeteten viel intensiver und mit höherer Zuneigung, etwa durch das Beschlecken der Beine, nähern. Nach großem Gelächter hat bestimmt der eine oder andere Gast etwas dazugelernt!

Auf die Frage eine Außenstehenden, wer denn den Grafen spielt, kontert Gräfin Nachtigall im forschen Ton: "Hier spielt keiner den Grafen, das ist der Graf !"


Bei der routinemäßigen Versteigerung von Kleinodien aus der Schatzkammer des Grafen durch den Staatskanzler und Gräfin Nachtigall beweisen die Bürger aus Halle in der Erratung der gestellten Fragen hohes Wissen. Die schwierigste Frage nach der Lage des berühmtesten Silbersees ( A: Amerika B: Bitterfeld C: Ceylon ) wird mit dem spontanen Ruf eines Volltreffers „Der Silbersee in Bitterfeld“ glänzend beantwortet.

Weit nach Mitternacht werden die Tänze mit einem Tischfeuerwerk, einer anschließenden Preisverleihung für die schönsten Masken und einer Tombola beendet.




Was gibt es noch hinter den Kulissen der Bühne ?

Das seit vier Jahren ruhende und erstmalig wieder mit dem jetzigen Visitationsball in Dienst gestellte Kabinett der Leidenschaft mit den durchgehenden Öffnungszeiten von 20.00 Uhr bis 02.00 Uhr morgens. Die oberste Leitung hatte die Erste Kupplerin, Jekaterina Herrscherin des Inneren Rußlands. Ihr zur Seite stand eine Zweite Kupplerin, flankiert von den Dienern Gerhard Markgraf der Lausitz und Freiherr Norbert von Schwanensee. Das Aufgabengebiet reicht von Verlobungen und Verkupplungen bis hin zum Vermitteln einer gewünschten Tanzpaarung. Über 21 Kandidatenpaare schaffen es zu einer Verlobung im Namen des Grafen, 15 erfolgreiche Verkupplungen werden vorgenommen, die Letzte noch um 01.40 Uhr. Untergebracht in einem eleganten und stilvollen Seitengemach werden die Gäste von den vornehmen Dienern empfangen und können Auskünfte einholen als auch Aufträge erteilen.




Hinter dem Empfang der Diener befindet sich, abgeschirmt und umringt von Rosenlattenwänden, das Herzstück des Kabinetts, die Kupplerlogen. Auf eleganten Stühlen sitzen die Kandidaten den in prächtigen Salonsesseln thronenden Kupplerinnen gegenüber im Bemühen, ihr Bestes zu geben. Dabei ist der Erfolg nicht immer garantiert aber die Hoffnung stets sehr groß. Deshalb sind zuweilen mehrere Anläufe durchaus üblich und beeindrucken dadurch umso mehr die angebetete andere Hälfte.

Der Hofstaat des Grafen wünscht allen Gästen der Visite ein schönes Frühjahr, viel Hallorenkugeln, rauschende Kahnfahrten in den Fluten der Saale und freut sich jetzt schon, den einen oder anderen Untertan aus Halle zum nächsten Großereignis unserer Herrlichkeit zu begrüßen.


Hoffotograf ist Matthias Schiffer.







Der Film vom Maskenball - Spieldauer 02:53 Minuten





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